Von der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) werden große personenbezogene Datenmengen gesammelt. Derzeit sind Daten von mehr als 66 Millionen Bürgern in ca. 479 Millionen Datensätzen bei der Schufa hinterlegt. Diese Datenbasis wird genutzt, um den mehr als 6000 Vertragspartnern der Schufa Auskünfte, insbesondere für Kreditgeschäfte, hinsichtlich der Bonität ihrer Kunden zu geben. Zu diesem Zweck ermittelt die Schufa für jeden Verbraucher einen Score-Wert, der zwischen 1 und 100 liegt und Auskunft darüber erteilen soll, wie kreditwürdig der Kunde ist. Je höher der Wert, desto besser ist die Kreditwürdigkeit des Kunden einzuschätzen. Zu beachten ist hierbei, dass die Schufa unterschiedliche Score-Werte ermittelt, abhängig davon, von wem und zu welchem Zweck abgefragt wird.
Basisscore
Jeder hat das Recht auf eine Selbstauskunft über die ihn betreffenden bei der Schufa gespeicherten Daten, einmal pro Jahr ist diese Eigenauskunft kostenlos. Bei dieser Auskunft übermittelt die Schufa dem Kunden den sogenannten Basisscore. Dieser Score-Wert, der in Prozent ausgedrückt wird, wird vierteljährlich für jeden Bürger neu berechnet. Gleichzeitig erhält der Antragsteller Informationen über das Zustandekommen und die Zusammensetzung des Score-Wertes, so dass das Verfahren für den Verbraucher nachvollziehbar ist. Wesentliche Bestandteile sind Kreditaktivitäten, besonders im letzten Jahr, eventuell aufgetretene Zahlungsstörungen, aber teilweise auch allgemeine Daten, z.B. häufige Wohnungswechsel.
Branchenscore
Im Gegensatz zum Basisscore wird der Branchenscore täglich neu berechnet. Dieser Wert wird dem Verbraucher in der Selbstauskunft nicht mitgeteilt, kann aber gegen Gebühr von jedem abgefragt werden. Berechnet werden täglich 8 verschiedene Branchenscore-Werte für Banken, Hypothekenbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken, für den Handel, Versandhandel, Telekommunikationsunternehmen, für Freiberufler sowie für Kleingewerbetreibende. Jeder Branchenscore beinhaltet drei Angaben, den eigentlichen Score-Wert, der je nach Branche zwischen 1 und 1.000 oder zwischen 1 und 10.000 liegt, die Erfüllungswahrscheinlichkeit in %, sowie eine sogenannte Rankingstufe zwischen A und F, wobei A das höchste Ranking darstellt. Die Zusammensetzung der Branchenscore-Werte wird von der Schufa als Betriebsgeheimnis gehütet und deshalb nicht offengelegt. Für die Vertragspartner der Schufa ist der Branchenscore-Wert die entscheidende Größe, nicht der Basisscore.
